Entwicklung der Klientinnen mit dem Störungsbild Anorexie in einer spezialisierten Jugendhilfeeinrichtung – erster Zwischenbericht
Zusammenfassung
In diesem Bericht werden die Daten der Zwischenerhebung der Evaluation der Klientinnenentwicklung in der Jugendhilfeeinrichtung „Gesellschaft für pädagogische Betreuung und Entwicklungsförderung mbH (GPE)“, Kassel, dargestellt. Der Berichtszeitraum umfasst – im Sinne eines ersten Zwischenberichts – die Erhebungen von Januar 2019 bis September 2023. Die Gesamtevaluation umfasst Messdaten mit standardisierten klinisch-psychologischen Testverfahren zu Beginn, während (6-monatiger Abstand) und zum Ende der stationären Jugendhilfemaßnahme für die Bewohnerinnen mit der Hauptdiagnose Anorexia Nervosa. Weiterhin werden qualitative Daten (v. a. Protokolle von Entwicklungsberichten, Bezugsbetreuer*innengesprächen, Klinikberichte) systematisch erfasst und ausgewertet. Dieser Bericht beschränkt sich auf die quantitativen Daten (Ergebnisse der Testverfahren) der Klientinnen, die die Maßnahme beendet haben.
Bei den allermeisten erhobenen Daten zeigt sich eine positive signifikante oder hoch signifikante Veränderung bei der Abschlussmessung gegenüber den Ausgangsdaten: Der BMI erhöht sich, Essstörungssymptome werden geringer, die psychische Gesamtbelastung nimmt ab, Lebenszufriedenheit und Selbstwert sind gestiegen. Auch bei den Zielerreichungsskalen – subjektive Einschätzungen wichtiger Ziele – zeigen sich klar positive Tendenzen.
Schlüsselworte: Anorexia nervosa, Jugendhilfe, Längsschnittstudie