Trauma(pädagog*innen) in Kindertageseinrichtungen. Eine rekonstruktive Analyse expertisengestützter Handlungsmacht im Umgang mit traumatisierten Kindern
Zusammenfassung
Psychisch traumatisierte Kinder sind in Kindertageseinrichtungen keine Seltenheit. Deren Leiden jedoch ist umfassend, weswegen es sinnvoll erscheint, traumapädagogische Maßnahmen im institutionellen Rahmen vermehrt anzuwenden. Hierzu braucht es Traumapädagog*innen, die die nötige Expertise in die Einrichtungen integrieren können. Die nachfolgende Studie befasst sich entsprechend mit deren Perspektive und der subjektiv empfundenen Handlungsmacht in Bezug auf traumatisierte Kinder. Damit soll erforscht werden, was Traumapädagog*innen brauchen, um ihre Expertise in der Praxis einbringen zu können und welche diesbezüglichen Grenzen und einhergehende Bedarfe sich daraus ergeben. Hierfür wurde ein qualitatives Forschungsdesign mit qualitativen Einzelinterviews gewählt. Diese wurden mit Hilfe eines rekonstruktiv-hermeneutischen Verfahrens – dem integrativen Basisverfahren nach Kruse (2015) – ausgewertet. Dabei konnte eine umfassende Handlungsmacht der Traumapädagog*innen rekonstruiert werden, die sich im Einbringen von traumapädagogischem (Hintergrund)wissen in der Kita zeigt, jedoch fortwährend durch u. a. strukturelle und personelle Hindernisse in der Praxis begrenzt wird. Hieraus lassen sich entsprechend Implikationen vor allem für den institutionellen Bereich ableiten, die unter anderem aus der Schaffung struktureller Rahmenbedingungen zur Transfervermittlung bestehen.
Schlüsselworte: psychische(s) Trauma(ta), Traumapädagogik in Kindertageseinrichtungen, Handlungsmacht und Perspektive von Traumapädagog*innen, qualitative Interviewforschung, Integratives Basisverfahren