Barrieren im Inneren überwinden: Vertrauensprozesse zwischen Fachkräften der niedrigschwelligen Sozialarbeit und schwer zu erreichenden jungen Menschen
Zusammenfassung
Junge Menschen in komplexen Problemlagen sind über reguläre Hilfesysteme oftmals nur noch schwer zu erreichen: Biografische und schulische Brüche, Substanzkonsum, Wohnungslosigkeit und negative Interaktionsspiralen führen zu institutionellen und zwischenmenschlichen Ausgrenzungseffekten. Die betroffenen Minderjährigen und jungen Erwachsenen gelten damit als Adressat*innen niedrigschwelliger Sozialarbeit. Die vorliegende Arbeit ordnet die Wahrnehmungs- und Verhaltensphänomene der jungen Menschen als mögliche Traumafolgesymptome ein, beschreibt Handlungskonzepte und -orientierungen niedrigschwelliger Jugendhilfe und untersucht anhand problemzentrierter Interviews, wie Sozialarbeitende professionelle Begegnungen zwischen Fachkraft und Adressat*in in diesem Praxisfeld beschreiben. Es kann gezeigt werden, dass insbesondere traumasensible Haltungs- und Handlungskonzepte Entlastungsfunktionen für Adressat*innen und Fachkräfte übernehmen und Vertrauensprozesse ermöglichen.
Schlüsselworte: schwer erreichbar, niedrigschwellige Sozialarbeit, Traumafolgesymptome, Vertrauensprozesse